Selber Traumfrau !

Ein Avatar in schwarz-weiß von einem kleinen knackigen Po. So lernte ich sie kennen. Ihr Name was damals mit zwei X eingerahmt. Freundlich und neugierig. So trat sie an mich heran. Machte ihre Späße mit mir. Ich mochte ihren Humor. Und als wir etwas schrieben, bemerkte ich, dass ihr Humor oft eine kleine Anzüglichkeit enthielt. Und ich mochte sie. Ihre freche Art. Ihr Augenzwinkern beim Schreiben. Ich wusste nie, wie alt sie wohl sei. Ich schätzte uns relativ gleich alt ein. Ihr Name enthielt zwar eine Jahreszahl, aber ich dachte, dass sie sich wohl einfach etwas jünger gemacht hatte. Denn obwohl eine knappe Dekade zwischen uns lag, bemerkte ich oft, dass wir über dieselben Dinge sprechen konnten. Die gleichen Dinge kannten.

Und sie bloggte auch. Ich denke, dass sie Texte einfach raushaut. Die Tippfehler und Autokorrektur-Fehler, die dabei entstehen, geben scheinbar manchen das Gefühl, dass sie ungebildet oder nicht klug ist. Doch ich lernte sie anders kennen. Sie ist wahnsinnig schlau. Merkt sich fast alles. Liest zwischen den Zeilen. Zieht die richtigen Schlußfolgerungen. Manchmal denke ich, dass sie das falsche Image eines kleinen Dummchens gar nicht schlecht findet, ja sogar fördert. Doch, wer sie unterschätzt, hat sehr schnell ein Problem.

Wir schrieben. Lange. Viel. Unsere Mädelsgruppe wuchs und schrumpfte dann aber auch wieder. Geblieben sind wir beide. Von Anfang an. Es gibt Viele, die ich mag und schätze. Aber sie ist die erste, die mir einfällt, wenn ich den blauen Vogel sehe.

Wir wandelten uns. Weg von reinen Porno-Elsen. Wir wuchsen aneinander. Erlebten mit, dass sich unsere Leben auf den Kopf stellten. Wir waren für andere da. Und sie für uns.

Aber vor allem, waren wir wir füreinander da.

Mit Tränen. Mit Lachen. Mit Freude. Mit Wut.

Und es war erstaunlich, wie ähnlich wir so tickten. Der Mut der einen wurde der Mut der anderen.

Partnerschaft. Nestbau. Mutterschaft. Alles erlebten wir bei der anderen und übernahmen viele Dinge in unseren jeweiligen persönlichen Lebensplan.

Und mein Blick für sie wandelte sich. Sie ist so unglaublich geerdet für ihr Alter. Ich weiß, dass die Entscheidungen, die sie traf, nicht vor knapp zehn Jahren hätte so souverän treffen können.

Und dafür bewundere ich sie.

Seit über zwei Jahren bist Du nun da. Hier. Für mich. Mit mir. Wir hatten Spaß. Wir hatten Leid. Wir hatten Frust. Aber vor allem hatten eine Sache.

Uns.

Kein Tag, an dem ich nicht an Dich denke. Nicht nachsehe, ob Du geschrieben hast. Kein Tag, an dem ich nicht mit Dir lachen, lästern oder Anzüglichkeiten austauschen will.

Du hast mich inspiriert. Zum Schreiben. Zum Kritzeln.

Erinnerst Du Dich noch ?

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Und das hier ?

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Und diese kleine Kritzelei, die einfach mal so entstand ?

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Selbst in meine Geschichten hast Du es irgendwie hineingeschafft.

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Und Du hast mich herausgefordert.
Und ich habe Dich gesehen. Dich angesehen. Dich eingeprägt.

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Und an manchen Bildern kritzele ich heute noch herum und versuche sie zu verbessern. Manchmal mache ich sie dabei auch kaputt. Aber irgendwie fühle ich mich mit Dir verbunden, wenn ich Dich zeichne.

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Und ein kleines Geschenk gibt es auch noch. Es ist nicht so gut geworden, wie ich gerne hätte. Ich muss noch viel mehr üben, bis ich tatsächlich Ähnlichkeiten hinbekomme und es auch noch gut aussieht. Trotzdem wollte ich es Dir zeigen.

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Du bist empathisch. Ich schreibe öfter mal eine Zeit lang nichts, aber Du fragst genau dann nach, wenn es mir wirklich mal nicht gut geht. Oder ich gerade mal Rat brauche.

Du bist mutig. Mitte zwanzig. Felsenfest auf der Erde. Triffst Entscheidungen, die ich damals so nicht hätte treffen können.

Du gehst keiner Konfrontation aus dem Weg. Wer auch immer angegangen wird, Du bist zur Stelle. Mit Argumenten oder auch mal mit Ironie oder auch Keifen.

Du bist konsequent. Wer Dich vergrätzt, fliegt raus. Ohne Wenn und Aber. Wenn Du einen Entschluss gefasst hast, dann ziehst Du den durch.

Du hast eine große Klappe. Fluchst wie ein polnischer Hafenarbeiter. Haust raus, was raus muss.

Du hast ein großes Herz. Für mich. Für andere. Für jeden/jede, der/die es verdient.

Du bist gerecht. Hörst Dir beide Seiten an, wenn möglich. Überlegst. Und triffst dann Deine Entscheidungen.

Du bist ehrlich. Und das mag ich besonders. Kein Geflunker. Nie. Geraderaus und ehrlich.

Du siehst ? Du bist in meinen Gedanken.

Und hätte ich eine kleine Schwester gehabt, dann hätte ich mir gewünscht, dass sie so gewesen wäre wie Du.

Ich lieb Dich, kleine Schwester.

Alles Gute zum Geburtstag, Julia.

 

Über rotesuende

Mein Name ist Anna. Ich bin Anfang 30 und lebe ich in einer deutschen Großstadt. Ich bin 1,60 m klein und habe feuerrote Haare, grüne Augen und jeden Menge Sommersprossen.
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